Was ist Legasthenie?

Auszug aus der Definition des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesverbandes Legasthenie vom 31. Oktober 1987:

„Legasthenie ist die Bezeichnung für Schwächen beim Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechtschreiben, die weder auf eine allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung noch auf unzulänglichen Unterricht zurückgeführt werden können.“

Beim Lesen zeigen sich häufig folgende Probleme:

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niedrige Lesegeschwindigkeit,

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häufiges Stocken

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Verlieren der Zeile im Text

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Auslassen, Vertauschen oder Hinzufügen von Wörtern, Silben oder einzelnen Buchstaben,

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Schwierigkeiten, den Sinn des Gelesenen zu erfassen

  

 

Probleme in der Rechtschreibung:

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hohe Fehlerzahl bei ungeübten Diktaten,

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Fehler beim Abschreiben von Texten,

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Wörter werden im selben Text häufig auch mehrfach unterschiedlich falsch geschrieben,

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Wortruinen,

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viele Grammatik- und Zeichensetzungsfehler,

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oft eine unleserliche Handschrift, Zeilen werden nicht eingehalten

 

 

Probleme in anderen Fächern:

Die Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten treten häufig auch in den Fremdsprachen auf. Schwierigkeiten beim Lesen und vor allem die Verlangsamung können eine eingeschränkte Wissensaufnahme in den übrigen Lernfächern verursachen, weil zum Beispiel im vorgegebenen Zeitrahmen das Wissen nicht aufgenommen bzw. niedergeschrieben werden kann. Obwohl sich Eltern und Kinder sehr bemühen, durch häufiges Üben die Leistung zu verbessern, macht das Kind nur geringe, teilweise gar keine Fortschritte. Oft wird zu Unrecht schuldhaftes Versagen vermutet. Legasthenie kann somit schnell dazu führen, dass die gesamte schulische Leistung erheblich beeinträchtigt wird.

Vorschulische Auffälligkeiten:

Jedes betroffene Kind hat seine eigene Legasthenie. Doch häufig lassen sich folgende Auffälligkeiten schon im Vorschulalter beobachten:

  

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Entwicklungsverzögerungen,

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räumliche Wahrnehmungsschwierigkeiten,

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motorische Schwierigkeiten (ist nicht gekrabbelt, ist oft hingefallen,…)

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verzögerter Sprechbeginn,

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eingeschränktes Sprachverständnis,

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Sprechschwierigkeiten,

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soweit keine körperlichen Ursachen erkennbar sind (z.B. Hörstörung),

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Probleme beim Erkennen von Reimen und Silben

 

 

Es ist nicht möglich, bereits vorschulisch eine Legasthenie zu diagnostizieren oder zu behandeln. Eine recht gute Vorhersage erlauben standardisierte Verfahren, die in den letzten Jahren publiziert wurden (Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibfähigkeit BISC). Dieses Verfahren wird in der zweiten Hälfte des letzten Kindergartenjahres eingesetzt.

Es ist wichtig, den Kinderarzt auf eine familiäre Häufung hinzuweisen (Geschwister, Eltern, Großeltern).

 

Weitere Informationen über Legasthenie finden Sie auf der Homepage des Bundesverbandes Legasthenie. Unter dem Bereich "Ins Leben -> Service -> Infomaterial" erhalten Sie dort auch Informationsbroschüren.

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"I wonder"

Emotionaler Kurzfilm über Legasthenie, der mit dem Preis des Hochschulrates der Hochschule Mainz und "Bester Kurzfilm 2019" beim Independent StarFilmfest München ausgezeichnet worden ist.

Weitere Informationen zu diesem Film finden Sie auf unserer Startseite.